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Schatz-Stücke

Kanoniker Portrait „Verheyen nach der Jagd“ – Ein Beitrag von Michael Lammers

Gemälde, Öl auf Leinwand, von Anton Rizart, um 1760

Michael Lammers

Im StiftsMuseum sind rund 400 Objekte zu sehen. Mir sind einige besonders ans Herz gewachsen. Beispielsweise das Portrait des Kanonikers Verheyen, das ihn erschöpft am Ende einer Jagd zeigt. Es hängt im Raum 4 „Geschichte des Stiftes“, gemeinsam mit anderen Kanoniker-Portraits und weiteren Exponaten, die sich mit der Geschichte des Stiftes beschäftigen.

Warum es eines meiner Lieblingsstücke ist, lässt sich schnell erklären: Der abgebildete Kanoniker, also Stiftsherr am Stift St. Viktor, weist eine nicht unerhebliche Ähnlichkeit mit einem befreundeten Priester auf. Das betrifft sowohl die Gesichtszüge als auch die Statur des abgebildeten Kanonikers.

Auf dem Portrait kann man den Kanoniker nach der Jagd (der Hase auf dem Bild ist erlegt) rastend im Wald sehen. Im Gegensatz zu den anderen Portraits, die Kanoniker in ihrer „Dienst-Kleidung“ – Chorhemd, Schulterkragen und Birett – abbilden, trägt Verheyen auf diesem Bild zivil. Es bietet einen Einblick in die „Freizeitgestaltung“ der Kanoniker. Die Jagd war für sie, die in der Regel aus Adelshäusern der nahen und weiteren Umgebung stammten, offensichtlich eine willkommene Abwechslung vom Alltag im Stift. Man kann am geöffneten Wams zudem erkennen, dass die Stiftsherren keinen Hunger leiden mussten. Durch den stilisierten Wald schimmert im Hintergrund der Dom, die Stiftskirche, die geistliche Heimat.

Ein interessanter Einblick in die Alltagsgeschichte des Stiftes.