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Der Große Kurfürst - Ein Beitrag von Kai Fengels

Friedrich Wilhelm - Kupferstich um 1650

Kai Fengels

Raum 9 im StiftsMuseum zeigt: Das alte Herzogtum Kleve mit Xanten war ein Land im Mittelpunkt der Mächte. Viele waren hier, so auch er: Friedrich Wilhelm von Brandenburg, genannt der Große Kurfürst. Ihm gelingt es, seine Gebiete nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges wiederaufzubauen: politisch, kulturell, wirtschaftlich, militärisch.

Dabei wird auch das seit dem frühen 17. Jahrhundert zu Brandenburg gehörende Herzogtum Kleve wichtig als Bindeglied zwischen dem Nordosten des Reiches und den Niederlanden, die damals ihr „Gouden Eeuw“ erleben. Er ist verheiratet mit einer niederländischen Prinzessin, bildet sich an der Universität in Leiden weiter und macht Johann Moritz von Nassau-Siegen zum Statthalter im Westen. Kleve hat ihm den Ausbau der Schwanenburg und seine berühmten Gartenanlagen zu danken.

Und Xanten? Friedrich Wilhelm weiht am 15. August 1649 die kleine evangelische Kirche der Stadt ein, die stets im Schatten der Stiftskirche steht – und sich mit ihrem romanisierenden Türmchen dem älteren und größeren Nachbarn anpasst und unterordnet. Sie ist eine der ältesten protestantischen Kirchen des Rheinlandes  - und ein Zeugnis für die frühe Multikonfessionalität in Brandenburg-Preußen. In Xanten wusste man es zu schätzen, und so wurde aus der benachbarten Weber- die Kurfürstenstraße.

Übrigens: Friedrich Wilhelm hätte dieses Jahr runden Geburtstag gehabt, den vierhundertsten. Herzlichen Glückwunsch!